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Weihnachten 2004

Treffpunkt war im PLUS um 18 Uhr; aber ausgerechnet der Organisator kam zu spät: Wir üben allerdings Nachsicht, da sein regelmäßiges Zuspätkommen zu dem ansehnlichen Polster der Vereinskasse beigetragen hatte und auch die weitere Organisation keine Wünsche offen ließ. Die Anziehungskraft unserer Weihnachtsfeier ist inzwischen so groß, dass vielbeschäftigte Statiker ihre Arbeit ruhen lassen, Frischvermählte den Honeymoon unterbrechen und weitgereiste Brasilienurlauber rechtzeitig zurückkehren. 

Nach einer Einstimmung auf die weiteren Festlichkeiten mit kühlen Getränken und einer Runde Proseco auf das Haus brachte uns der Fahrdienst trotz starken Feierabendverkehrs pünktlich an das ersehnte Ziel, Die Rote Mühle

Ohne Absprache bildete sich eine Tischordnung gestaffelt nach Alter und Zugehörigkeit zum FC-Trinkaus: Ein Tisch mit Spielern aus der Gründerzeit, ein Tisch mit Spielern, die dem Mittelalter zuzurechnen sind sowie ein Tisch mit jungen Nachwuchskräften, die sich in der Runde offensichtlich wohl fühlten. Diese Tischordnung hatte allerdings nicht lange Bestand, nach dem Essen verwischten sich die Unterschiede. 

Vor dem Start ins eigentliche Vergnügen gedachten wir unseres Freundes Hubi, der auf tragische Weise ums Leben gekommen war. Die reichlich geflossenen Spendengelder sind für Geschenke an Hubis Sohn bestimmt. 

Unser Spieler Wölfi machte seine Ankündigung war, er erklärte im jugendlichen Alter von 50 Jahren seinen Rücktritt vom Amateursport; er äußerte die Absicht, nur noch für Geld antreten zu wollen. Wölfi hatte eine launige Rede in Gedichtform vorbreitet (alte Lateiner sprachen von einem Mix zwischen Hexameter und Pentameter), mit der er Lob und Tadel gleichermaßen verteilte. Gute Beobachter entdeckten ein verräterisches Schimmern in seinen Augen während seiner Abschiedsworte; selbst hartgesottene Kritiker konnten sich ein Lob auf den gelungenen Vortrag nicht verkneifen.

Nach dem Essen (es muss nicht ausdrücklich betont werden, dass Vorspeise, Gänsebraten und Nachtisch keine Wünsche offen ließen) packte unser Konzertmeister seine Raritäten aus:

Er hatte hervorragend gewählt, nach wenigen Stücken standen alle auf den Stühlen, die Post ging ab. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Gäste des Lokals ausgehalten, jetzt verließen sie fluchtartig die Stätte. Unsere Tenor- bzw. Baritonstimme hatten ihre Aufgabe erfüllt, das Lokal gehörte uns.  

Gegen ein Uhr brachte der Fahrdienst des Hauses die ersten Telnehmer zurück nach Ffm, darunter auch den Chronisten, der seine letzte Bahn erreichen musste. Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfuhr er, dass der Abend gegen 4 Uhr 30 endete. Einige Teilnehmer erlebten diese Stunde allerdings bereits im Tiefschlaf auf einer harten Theke.

Ein gelungener Abend war zu Ende, dem Organisator und allen Mitwirkenden sprechen wir unseren Dank aus. 

Für Eingeweihte muss noch positiv angemerkt werden, dass der Besitzer eines kleinen Beherbergungsbetriebes am nächsten Morgen keine Mühe hatte, sein Kochgeschirr wiederzufinden; seine Gäste hatten aus dem Vorjahr ihre Lehren gezogen. 

Allen Spielern des FC-Trinkaus wünscht der Chronist bereits an dieser Stelle:

                                     Frohe Feiertage und einen Guten Rutsch.