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Das Spiel begann bei herrlichem Sonnenschein, schneidender Kälte und unbeschreiblichen Platzverhält- nissen. Stellenweise war der Boden hart gefroren, stellenweise aufgetaut, stellenweise bestand er aus Eis- platten, die einem Schlittschuhläufer Übungsmöglichkeiten geboten hätten. Entsprechende Figuren legten einige Spieler auf das Parkett: Der Berichterstatter konnte nicht entscheiden, welcher Spieler die Höchstnote für die doppelten Rittberger und eingesprungenen Waagen verdient hatte. Zum Spiel selbst:
Die ersten Tore ließen auf sich warten. Das 1 : 0 für Mannschaft 1 fiel aus einem Gedränge und kann als glücklich bezeichnet werden. Dem zweiten Tor ging allerdings ein kapitaler Fehler des Libero von Mann- schaft 2 voraus, der den Ball ohne Not vor dem eigenen Tor vertändelte. Dem blonden Mittelstürmer gelang postwendend der Anschlußtreffer; danach war er nicht mehr zu sehen, er nahm eine standfeste Position vor dem gegnerischen Tor ein. Die komplette Sturmreihe schien von diesem Moment an wie vom Erdboden ver- schluckt; im Verlauf der restlichen Spielzeit gelang ihr kein einziges Tor. Es bahnte sich ein Desaster an: Mannschaft 2 ging regelrecht unter (mit schlappen Fahnen). Die technisch brillante Leihgabe aus Griechen- land stellte die Abwehr vor ein ganzes Heft voller Rätsel; er lief seinen Gegenspielern davon, dupierte sie durch schöne Tunnels und umkurvte sie wie Slalomstangen (rein zufällig fand zum gleichen Zeitpunkt in St. Moritz ein Slalom statt). Am Ende war jeder Gegenspieler bemüht, seine Kreise nicht zu stören. Zum Endstand von 8 : 1 erzielte er bis auf ein Tor alle Treffer.
Entsprechend gedrückt war die Stimmung in der Kabine; die aber sehr schnell durch kühle Blonde aufgehellt wurde. Nach Peters Ankündigung, er habe wiederum für feste Nahrung gesorgt, entspannte sich die Situation vollends.
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