Bei sonnigem sehr kaltem Wetter begann das Spiel mit einem Paukenschlag: Der Techniker vom Balkan du- pierte seine Bewacher und schoß überlegt den ersten Treffer für Mannschaft 1. Die Freude währte jedoch nicht lange. Eine brasilianische Stafette, Kopfballvorlage zum Mittelstürmer, dessen kurze Drehung um seinen Bewacher und schon fiel der Ausgleich, dem Minuten später sogar die Führung folgte. Das 2 : 2 erzielte der Anwalt von Mannschaft 1. Er lief frei auf den Torwart zu; den ersten Schuß konnte dieser noch parieren, der Nachschuß fand dann aber doch sein Ziel. Es begann die große Zeit eines der beiden Geburtstagskinder. Es schoß insgesamt sieben Tore, sein Gegenspieler war völlig überfordert (Kommentatoren sind versucht, die Tore als Geschenke zu bezeichnen). Beim Stand von 4 : 2 für Mannschaft 2 fiel ein kurioses Tor: Ein bisher nur durch lautstarkes Krakehlen auffallender Verteidiger kündigte einen Torschuß an, der Kullerball glitt dem Torwart durch die Finger und rollte ins Tor. Schöne Dribblings des Mittelstürmers von Mannschaft 1 führten in kurzer Zeit zur 5 : 4 Führung für Mannschaft 1.
Bei diesem Spielstand drohte ein Spielabbruch: Der Mittelstürmer von Mannschaft 2 wurde von seinem Be- wacher brutal von hinten niedergestreckt. Nach eigenen Angaben fürchtete er um sein Leben. Das seit Jahren schwerste Foulspiel blieb ungesühnt. Bei dieser Diskussion plädierten insbesondere solche Spieler gegen einen Strafstoß, die sonst bei jeder noch so leichten Berührung durch einen Gegner nach dem Schiri rufen. Nach Zwischenständen von 5 : 5, 6 : 5 und 7: 5 für Mannschaft 1 mußte der unfehlbare Ideengeber der Mann- schaft nach einer Zerrung das Spielfeld verlassen. Dem Sieg für Mannschaft 2 stand damit nichts mehr im Wege; anerkennend muß bemerkt werden, dass der Gegner lange das Unentschieden von 7 : 7 halten konnte. Ein Tor des Kanoniers sowie des Mittelstürmers führten um Endstand von 9 : 7 für Mannschaft 2.
Leider wurde auch dieses Spiel wieder durch unentwegtes Meckern und Blöken eines Spielers beeinträchtigt, der entgegen den Auflagen seines Trainers zuvor eine lange Nachtschicht eingelegt hatte.
Als Sponsoren für das abschließende Bankett zeichneten Frieder und Werner, die im März Geburtstag hatten. Außer dem obligatorischen Bier fand besonders ein kiloschwerer Krustenbraten von Frieder Anklang, der mit Kartoffelsalat und Brötchen serviert wurde. Der Hauptabnehmer muß namentlich nicht genannt werden; selbstverständlich wählte er seinen Platz inmitten der angebotenen Speisen. Nachdem er gesättigt war, trollte er sich mit einem kompletten Kasten Bier in die Kabine und hinterließ lange Gesichter.
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